Selbstbewusst, diätfrei, zufrieden! Wie?

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Du bist genug (und warum du das nicht glauben kannst)

Glaubst du auch, du seist nicht gut genug? Mit diesem Gefühl bist du nicht allein. Viele (dicke) Frauen sind davon überzeugt, dass sie irgendwie immer entweder zu viel oder zu wenig sind; jedenfalls nie genug und nie richtig. Woher kommt dieser Irrglaube und was kannst du dagegen tun?

erzeugt, dass sie irgendwie immer entweder zu viel oder zu wenig sind; jedenfalls nie genug und nie richtig. Woher kommt diese Überzeugung und was kannst du dagegen tun?
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In meiner Arbeit mit Body Positivity – und viele Fettaktivistinnen werden das bestätigen – gibt es einen traurigen, bisweilen frustrierenden Aspekt. Die meiste Zeit verbringe ich damit, Frauen davon überzeugen, dass sie okay sind. Dass sie genug sind. Dass sie es verdient haben, geliebt zu werden. Dass sie sich selbst lieben dürfen. Und dass andere Menschen sie natürlich mit Respekt behandeln müssen.

Das ist deshalb so frustrierend, weil es eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Ich sollte das gar nicht sagen müssen, vor allem sollte ich hier keine kontinuierliche Überzeugungsarbeit leisten müssen. Dennoch es ist nachvollziehbar, dass es so ist. Und ich kann es nachvollziehen, weil auch mich mal jemand von diesen Selbstverständlichkeiten überzeugen musste (→ Wie Body Positivity mein Leben verändert hat).

Du bist genug?

Gerade (dicke) Frauen glauben oft, sie seien nicht gut genug. Zu viel Gewicht, zu wenig Schönheit. Zu viel Faulheit, zu wenig Disziplin. Zu viele Süßigkeiten, zu wenig Sport. Zu laut, zu leise, zu lieb, zu egoistisch.

Diese Selbstunsicherheit kommt nicht von ungefähr: Wir werden dazu erzogen, uns abzulehnen. Die Gesellschaft hat ein weibliches Ideal erschaffen, dem keine Frau entsprechen kann. Es ist menschlich unmöglich (→ Warum wir das Schönheitsideal überwinden müssen). Dennoch werden wir dazu konditioniert, uns diesem Ideal zu unterwerfen. Wer das nicht tut oder kann, wird mit Ausgrenzung, Body Shaming und Diskriminierung bestraft.

Du könnstest dich doch anpassen, erzählt dir die Werbung den ganzen Tag. Du könntest perfekt sein und dann wäre alles gut, antwortet dein Unterbewusstsein. Es gibt immer etwas zu optimieren, behauptet die Werbung. Glücklich kannst du erst dann sein, wenn du schlank bist, meint dein Unterbewusstsein. Da es aber immer Optimierungspotenzial gibt, erreichst du diesen Zustand nie.

Warum du einem Ideal nachjagst

Genug sein, genügsam sein, zufrieden sein – diese Dinge sind in unserer Gesellschaft verpönt. Sie werden gleichgesetzt mit Aufgeben, Resignieren, Faulheit. Wir müssen höher, schneller, weiter. Das „Ziel“ ist nie erreicht.

Wozu führt dieser Optimierungswahn? Du bist unzufrieden mit dir, weil du einfach nie „perfekt“, nie genug bist. Und dieses Gefühl kann handfeste psychische und körperliche Konsequenzen haben. In einem solch rastlosen Umfeld manifestieren sich unter anderem Depressionen (Burnout), Angsterkrankungen und Essstörungen (→ Warum Abnehmen dich dein Leben kostet).

Doch wir halten selten inne, um uns zu fragen, was dieser ständige Wunsch nach Optimierung, nach vermeintlicher Verbesserung, nach Perfektion mit uns macht. Und warum wir eigentlich ein Ideal anstreben, von dem wir rational wissen, dass es unerreichbar ist?

Du kannst nie zu reich oder zu dünn sein

„Du kannst nie zu reich oder zu dünn sein.“ Diesen Spruch hast du vermutlich schon einmal gehört. Er spiegelt wider, was in unserer Gesellschaft als Erfolg gewertet wird.

Die Gründe für dieses Verständnis von Erfolg liegen im vorherrschenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystem: Patriarchat und Kapitalismus (genauer: Neoliberalismus) haben ihre zugrunde liegenden Glaubenssätze tief in unserem Unterbewusstsein verankert. Dabei sind nicht alle so offensichtlich wie der oben angeführte Spruch. Auch dein diffuses Gefühl von „Ich bin nicht genug“ rührt von diesen Systemen und ihren Ansprüchen.

Hungrige Frauen können nicht denken. Frauen, die permanent damit beschäftigt sind, Kalorien zu zählen und ihren Selbstwert an der Zahl auf der Waage festmachen, sichern die männliche Vormachtstellung und einer patriarchalen Gesellschaft. | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Das Patriarchat ist ein Gesellschaftssystem, in dem Werte, Normen und Verhaltensregeln von Männern und zum Vorteil von Männern festgelegt werden. Es geht von einer „natürlichen“ Dominanz und einem „natürlichen“ Herrschaftsanspruch von Männern aus. Doch mittlerweile wissen wir, dass diese Dominanz nur besteht, solange Frauen sie nicht in Frage stellen.

Hungrige Frauen können nicht denken (→ Was ist Diätkultur?). Frauen, die also permanent damit beschäftigt sind, Kalorien zu zählen und ihren Selbstwert an der Zahl auf der Waage festmachen, sichern die männliche Vormachtstellung in einer patriarchalen Gesellschaft (→ 3 Gründe, warum du deine Waage wegwerfen solltest). Hättest du gedacht, dass dein Unzulänglichkeitsgefühl so tiefe Wurzeln hat und so weitreichende Folgen?

Hungrige Frauen können nicht denken

Eng verwoben mit dem Patriarchat ist der Kapitalismus, ein System, dessen inhärentes Ziel die Akkumulation von Kapital ist, sprich: Profitmaximierung. Immer mehr Geld verdienen. Dein Gefühl der Unzulänglichkeit ist für dieses System überlebensnotwendig. Denn glückliche Menschen kaufen nichts. Du wirst also permanent im Glauben des Mangels gehalten.

Deshalb gibt es immer etwas zu optimieren. So „brauchst“ – und kaufst – du unaufhörlich. Egal wie unsinnig, gefährlich und unwirksam es ist (→ Wie Diäten dich dick und krank machen). Wenn das Produkt dich nicht zum ersehnten Glücksgefühl bringt, gibst du nicht etwa ihm oder dem System die Schuld. Nein, du wertest dich ab; du bist mal wieder nicht (gut) genug. Der Glaubenssatz, dass du das fehlerhafte Teil bist, ist im Kapitalismus verankert.

Abnehmen ist nicht dein Lebensinhalt | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Dieses System wird nicht von bestimmten Menschen gesteuert; will heißen: Männer sind nicht der Feind. Es ist viel komplizierter. Patriarchat und Kapitalismus sind so tief verwurzelt, dass wir alle – Männer und Frauen – sie permanent durch unsere Handlungen und Gedanken reproduzieren. Wir geben diese Glaubenssätze an unsere Kinder weiter und sind uns dessen meistens nicht bewusst. Wenn wir uns dem System anpassen, genießen wir Vorteile – auch als Frauen, die eigentlich benachteiligt sind. Denk nur mal an Supermodels oder den Erfolg von Frauen auf Plattformen wie OnlyFans, die sich den Systemansprüchen angepasst haben.

Das System belässt uns in dem Glauben, dass das Beste, was wir tun können, die Anpassung ist. Wenn du schon dick bist, dann sollte dein Lebensinhalt zumindest sein, das schlanke Ideal erreichen zu wollen (→ Ich will nicht abnehmen). Doch die wahre Freiheit liegt außerhalb des Systems und seiner Glaubenssätze. Was, wenn du dick bist und es wäre perfekt? (→ Glorifiziert Body Positivity Übergewicht?)

Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug

Bist du auch in dieser Gedankenspirale gefangen, dass du dich für einen schlechteren Menschen hältst, weil dein Körper, weil du nicht „perfekt“ bist? Was, wenn die Wahrheit schon die ganze Zeit war: Du bist genug? Du bist genug, so wie du bist!

Du musst nicht produktiver, schlanker, schöner werden, um ein wertvoller und zufriedener Mensch zu sein. Denn du bist bereits genug – jetzt und hier und so wie du bist. Klingt super, oder? Trotzdem ist es nicht so einfach, mit sich selbst zufrieden zu sein. Denn wir stemmen uns hier gegen Glaubenssätze, die du schon dein ganzes Leben mit dir herumträgst – und die dir auch immer wieder bestätigt wurden.

Abnehmen kuriert kein gestörtes Körperbild. | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Der griechische Philosoph Epikur hat gesagt: „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“ Wenn du also nicht lernst, zufrieden zu sein mit dem, was du gerade jetzt hast, dann wirst du es auch nicht sein können, wenn sich an den Umständen etwas ändert. Ein Beispiel: Wenn du dick bist und dich und deinen Körper ablehnst oder gar hasst, dann wirst du dich auch nicht lieben, wenn du weniger wiegst.

Diese Erfahrung haben viele dicke Frauen gemacht und ich bin mir sicher, auch du warst nach einer Abnahme nicht wirklich zufrieden – in Frieden – mit dir. Denn dein Problem ist nicht dein Mehrgewicht, deine vermeintliche „Unperfektheit“, sondern deine Einstellung zu dir selbst und die Einstellung anderer gegenüber dicken Körpern.

Wie du lernst, dass du genug bist

Wie kannst du deine Einstellung ändern und deine Glaubenssätze auflösen, um mit dir und deinem Körper in einen freundlichen und bedürfnisorientierten Umgang zu kommen?

Ich bin ehrlich zu dir: Es ist nicht einfach, sich lieben zu lernen in einer Umwelt, die dir ständig erzählt, wie mangelhaft du wärst. Es geht nicht über Nacht und es gibt kein Wundermittel. Aber es ist machbar. Und es ist lohnenswert, denn diese Selbstliebe bleibt für immer.

Deshalb ist es wichtig, dass du dir ein Umfeld erschaffst, das dich positiv bestärkt. Lerne mit Marshmallow Mädchen, wie du negative Glaubenssätze loslässt (→ Body-positiv leben: Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen) und eine körperpositive Einstellung findest (→ Body Positivity lernen: Body-positiv in 3 Schritten). Die Marshmallow Community und die kostenlosen Marshmallow Liebesbriefe begleiten dich auf deinem Weg.

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Das Ziel ist nicht, „perfekter“ zu werden, sondern zu lernen, dass du jetzt gut genug bist. Die Antwort liegt nicht darin, immer mehr zu wollen. Die meisten Probleme resultieren erst aus dem Mehr(wollen). Du musst nicht mehr sein, machen oder haben, um mit dir zufrieden – in Frieden – sein zu dürfen (→ Wenn du deinen Körper nicht lieben kannst).

Ich verspreche dir: Du bist genug!

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Titelfoto, Beitragsbild 1 und 3: Body Liberation Photos
Beitragsbild 2: Vonecia Carswell

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Hallo, ich bin Kathrin. Ich bin deine Body-Positivity-Inspirateurin. Als Journalistin und Diplom-Politologin arbeite ich seit über einem Jahrzehnt rund um Themen von Körperakzeptanz und Gewicht, suche nach Lösungen und Hintergründen. Das Interesse dafür stammt aus meiner eigenen Geschichte als dicke Frau. Hier erfährst du mehr über mich.

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