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4 Wege, um Food Shaming am Familientisch zu stoppen

Ein Essen mit der Familie ist nicht immer einfach. Kommentare über die Menge an oder die Art von Lebensmitteln, die wir konsumieren, können aus einem eigentlich freudigen Ereignis einen Hürdenlauf machen. Marshmallow Mädchen verrät dir vier Wege, wie du Food Shaming stoppen kannst und schlägt dir ganz konkrete Sätze vor, die du zu deiner Familie sagen kannst.

Ein Essen mit der Familie ist nicht immer einfach. Kommentare über die Menge an oder die Art von Lebensmitteln, die wir konsumieren, können aus einem eigentlich freudigen Ereignis einen Hürdenlauf machen. Marshmallow Mädchen verrät dir vier Wege, wie du Food Shaming stoppen kannst und schlägt dir ganz konkrete Sätze vor, die du zu deiner Familie sagen kannst.
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Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Food Shaming ist die Bewertung von Essverhalten, meistens in Form von übergriffigen Kommentaren.
  • Ständige Kritik am Essen kann Familienessen zur Tortur machen und verursacht psychischen Druck.
  • Vier Strategien, um Food Shaming zu stoppen: Innere Stärke aufbauen, klare Grenzen setzen, das Thema wechseln und Distanz schaffen.
  • Entdecke in diesem Artikel konkrete Sätze, die du zu deiner Familie sagen kannst, um Food Shaming zu beenden.

Endlich Ruhe am Familientisch: den Food-Shaming-Kreislauf durchbrechen

Die Feiertage stehen vor der Tür, ein Geburtstag oder einfach nur das wöchentliche Abendessen: Beim Gedanken an ein Essen mit der Verwandtschaft steigt nicht selten ein beklemmendes Gefühl auf. Denn für viele – vor allem mehrgewichtige – Menschen ist der Familientisch kein Ort der Freude, sondern ein Minenfeld aus ungefragten Kommentaren über das Essverhalten und den eigenen Körper. „Willst du wirklich noch einen Nachschlag?“ oder „Das hat aber viele Kalorien, meinst du nicht?“: Solche Sätze sind mehr als nur nervige Fragen.

Besonders wenn du bereits ein gestörtes Essverhalten an den Tag legst oder eine Essstörungen hast, können ungefragte Ratschläge zur Kalorienzahl, Portionsgröße oder zu deinem vermeintlichen Lebensstil Wunden aufreißen und zu einem immensen psychischen Druck führen, der den Genuss am gemeinsamen Essen völlig zerstört. Betroffene neigen dazu, sich zurückzuziehen, oder entwickeln eine grundsätzliche Angst vor dem Essen im Beisein anderer (→ Ist das alles für dich? Von der Angst, in der Öffentlichkeit zu essen). Wenn du diese Erfahrungen leid bist und lernen willst, wie du dich gegen Esskommentare wehren kannst, bist du hier genau richtig. Denn es ist möglich, den Food-Shaming-Kreislauf zu durchbrechen und selbstbestimmt zu essen.

Was ist Food Shaming? Und warum tut es so weh?

Was ist Food Shaming? Der Begriff ist angelehnt an Body Shaming, also die Beschämung und Abwertung einer Person aufgrund ihres Körpers bzw. Aussehens. Food Shaming bedeutet, dass jemand – in der Regel negativ – beurteilt, was und wie du isst, und unter Umständen versucht, dir ein schlechtes Gewissen einzureden.

„Willst du das wirklich essen? Weißt du nicht, dass [Nahrungsmittel] [„schlechter“ Inhaltsstoff / x Kalorien] enthält?“

„Einen Nachschlag? Hast du in deinem Leben nicht schon genug gegessen!?“

„Du hast aber ganz schön zugelegt! Kein Wunder, wenn du immer [Nahrungsmittel] isst.“

Food Shaming begegnet uns öfter als wir denken. Wir verurteilen auch nicht selten unser eigenes Essverhalten (→ Warum kann ich meine Diätgedanken einfach nicht loslassen? (Mampfschrift)). Besondere Ausmaße nimmt Food Shaming aber oftmals beim gemeinsamen Essen mit der Familie an. Einige Familienmitglieder haben vielleicht schon über Jahre und Jahrzehnte Kommentare über deinen Körper abgegeben (→ Body Shaming durch Eltern – was tun?).

Gerade an Feiertagen, wenn viele Verwandte zusammenkommen und die Tafel reich gedeckt ist, können alte Verletzungen aufreißen. Für Menschen mit Essstörungen oder Problemen mit dem Körperbild kann das Aufeinandertreffen mit bewertenden Verwandten traumatisch sein (→ Wenn du deinen Körper nicht lieben kannst).

Food Shaming begegnet uns öfter als wir denken. Wir verurteilen auch nicht selten unser eigenes
Essverhalten. Besondere Ausmaße
nimmt Food Shaming aber oftmals beim gemeinsamen Essen mit der Familie an. Für Menschen mit Essstörungen oder Problemen mit dem
Körperbild kann das Aufeinandertreffen mit bewertenden Verwandten traumatisch sein. | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Es gibt jedoch Möglichkeiten, um Kommentare über dein Essverhalten zu begrenzen. Vier Wege, um Food Shaming am Familientisch zu stoppen, stelle ich dir im Folgenden vor:

1. Strategie, um Food Shaming zu stoppen: Innere Stärke aufbauen – Bereite dich mental vor

Wenn du bereits weißt, dass dich in der Familie bewertende Kommentare über dein Aussehen und deine Essenswahl erwarten, kann es hilfreich sein, dich innerlich darauf einzustellen. Das Verhalten anderer Menschen zu verändern, ist schwierig bis unmöglich. Aber du kannst dich zumindest darauf vorbereiten, wie du – im Rahmen deiner persönlichen Möglichkeiten – reagieren möchtest (→ Fat Shaming: Wie man mit Beleidigungen umgeht).

Wenn du bisher immer sprachlos gewesen bist, sobald dich jemand angeht, oder du oft von dem verunsichert bist, was andere über dich sagen, kann es dir helfen, mit Affirmationen zu arbeiten. Affirmationen sind kleine Glaubenssätze, die wir kontinuierlich wiederholen, damit unser Gehirn sie an einem sehr prominenten Platz abspeichert (→ Body-positiv leben: Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen). Je öfter du eine Affirmation nutzt, desto natürlicher wird sie. In schwierigen Situationen kann sie auch als Anker dienen (→ 10 body-positive Motivationssprüche).

Um dich auf Bewertungen am Familientisch vorzubereiten, kannst du zum Beispiel folgende Affirmationen nutzen:

„Ich esse, was mir schmeckt und was ich für richtig halte.“

„Ich akzeptiere meinen Körper so, wie er gerade ist.“

„Mein Gewicht bestimmt nicht meinen Selbstwert. Ich bin wertvoll, so wie ich bin.“

„Meine Familie definiert nicht, wer ich bin. Das tue nur ich.“

2. Strategie, um Food Shaming zu stoppen: Klare Grenzen setzen – So reagierst du selbstbewusst auf Esskommentare

Für viele – das gilt insbesondere für weiblich sozialisierte Menschen – ist es schwierig, (in der Familie) Grenzen zu setzen (→ 5 Strategien gegen Body Shaming durch Eltern). Vielleicht bist du so sehr daran gewöhnt, der Punchingball oder Puffer in deiner Familie zu sein, dass du verlernt hast, nein zu sagen. Womöglich fühlst du dich mies, wenn du ein Familienmitglied in seine Schranken weist.

Oftmals rechtfertigen wir auch, dass andere uns mit ihren Kommentaren verletzen: Oma ist schon so alt, sie weiß gar nicht, was sie sagt. Mama meint es ja nur gut, wenn sie mir vorhält, wie viele Kalorien der Nachtisch hat. Papa ist halt so ein direkter Typ, er meint es ja nicht böse.

Verfalle nicht dem Irrglauben, deine Grenzen zu setzen hieße, dass du deine Familie nicht liebst. Viele deiner Verwandten meinen es sicherlich gut mit dir, aber das rechtfertigt nicht, dass sie dich mit ihren schädlichen diätkulturellen Überzeugungen verletzen. Es ist dein gutes Recht, deine Grenzen abzustecken (→ 6 Exit-Strategien gegen nervigen Diät-Talk).

„Ich weiß nicht, was du mit deinen Kommentaren bezweckst, aber sie sind sehr verletzend. Ich weiß, dass du mich liebst und nicht verletzen möchtest, also höre bitte damit auf.“

„Ich mache solche Kommentare weder über dich noch über deine Essenswahl. Ich bitte dich, mir denselben Repekt zu erweisen.“

„Wenn du jetzt nicht aufhörst, über mein Gewicht/Essen zu reden, muss ich leider aufstehen und gehen. Ich möchte gerne bleiben, aber nicht unter diesen Umständen.“

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3. Strategie, um Food Shaming zu stoppen: Thema wechseln – Weiche der Übergriffigkeit aus

Nur ein einziger unbedarfter oder gar gehässiger Kommentar kann aus dem gemeinsamen Essen eine Qual für dich machen (→ So wirst du unabhängig von den Sprüchen der anderen). Deshalb ist es wichtig, dass du dich vorbereitest und zum Beispiel deine Affirmationen nutzt, um dem Ganzen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein.

Brauchst du noch etwas Übung, um Grenzen zu setzen, oder fürchtest du eine Eskalation, kannst du den Fokus der Aufmerksamkeit auch verschieben (→ So kannst du dich gegen Body Shaming wehren). Versuche dabei, den Blick auf das Positive des familiären Zusammenseins zu richten:

„Wir sind so selten zusammen. Lasst uns doch über etwas Positives reden! Was ist dir seit unserem letzten Treffen Schönes passiert?“

„Es gibt so viel Negatives auf der Welt. Wenn ich mit euch zusammen bin, möchte ich mich an unserer Gemeinschaft erfreuen.“

So setzt du deine Grenze innerlich, ohne direkt nein sagen zu müssen. Nach außen kommunizierst du die Grenze, indem du bei einem negativen Kommentar über dich, deine Essenswahl oder dein Leben das Thema wechselst.

„Kennt ihr eigentlich schon das Konzept der Body Positivity? Dabei geht es um…“

„Mir ist neulich etwas Ulkiges passiert: …“

„Du hast letztes Mal von [Thema] erzählt. Was ist daraus geworden?“

4. Strategie, um Food Shaming zu stoppen: Distanz schaffen – Der mentale Schutzschild und die Exit-Strategie

In manchen Familien ist allerdings Hopfen und Malz verloren (→ Warum reagieren alle so aggressiv, wenn es um dicke Menschen geht? (Mampfschrift)). Egal wie oft du Grenzen setzt, die Mutter lässt sich nicht davon überzeugen, dass ihre gut gemeinten Kommentare genau das Gegenteil bewirken, und die gehässige Tante will dir sowieso nur eins reinwürgen (→ Was Body Shaming bedeutet und was du dagegen tun kannst). Langfristig solltest du dir überlegen, inwieweit du unter diesen Umständen mit diesen Menschen überhaupt Zeit verbringen willst.

Kurzfristig kannst du einen Schutzschild visualisieren. Stell dir beim Familienessen vor, dass dich zum Beispiel eine unsichtbare Wand umgibt. An dieser prallen alle negativen Kommentare ab und fliegen direkt zu dem Familienmitglied zurück, das sie abgelassen hat.

Verankere dich im Innern durch deine Affirmationen. Wenn es dir zu viel wird, kannst du dich auch in ein anderes Zimmer oder das Bad zurückziehen, tief durchatmen und deine Affirmationen laut aussprechen.

„Das Familienessen geht vorbei.“

„Ich habe schon so viel geschafft, das bekomme ich auch hin!“

„Ihre diätkulturellen Überzeugungen sind ihr Problem, nicht meins. Ich muss mich nicht dafür verantwortlich fühlen.“

„Ich lasse diese Worte nicht an mich heran. Sie gehören nicht zu mir.“

Dein Weg aus der Rechtfertigungsfalle

Diese vier Strategien sind mehr als nur Notfallpläne; sie sind dein Werkzeug, um dir deine emotionale Souveränität am Familientisch zurückzuerobern. Es geht nicht darum, deine Verwandten zu „heilen“ oder die Diätkultur über Nacht zu besiegen. Es geht darum, dass du lernst, die Kommentare anderer als das zu erkennen, was sie sind: Projektionen ihrer eigenen Ängste, Vorurteile oder unerfüllten Wünsche – keine Fakten über dich. Wenn du deine Grenzen klar kommunizierst und innerlich standhaft bleibst, befreist du dich aus der ewigen Rechtfertigungsfalle. Diese innere Haltung ist der größte Schutzschild, den du aufbauen kannst.

Letztendlich ist der Umgang mit Food Shaming ein Akt der Selbstfürsorge und des Selbstrespekts (→ Mehr Selbstliebe durch Selfcare). Feiere dich dafür, dass du diesen schwierigen Weg gehst. Jedes Mal, wenn du dich wehrst und dich bewusst abgrenzt, stärkst du deine Beziehung zu dir selbst. Erlaube dir, dich von toxischen Dynamiken zu distanzieren, wenn sie zu schmerzhaft werden. Denn dein Wohlbefinden und dein Frieden sind nicht verhandelbar. Nimm dir das Recht, dein Essen und deinen Körper ohne Scham zu genießen (→ An Feiertagen ohne schlechtes Gewissen genießen – 3 Strategien) – denn du bist wertvoll, mit jeder Figur und jedem Bissen.

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Titelfoto: Foodiesfeed / Jakub Kapusnak
Beitragsbild: Kaboompics

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