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Body-positiv leben: Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen

Glaubenssätze, unsere tiefen Überzeugungen, können uns daran hindern, uns selbst anzunehmen und body-positiv zu leben. Dicke Menschen glauben von sich oft, sie seien wertlos, disziplinlos und hässlich. Doch ist das die Wahrheit? Marshmallow Mädchen zeigt dir, wie du negative Glaubenssätze erkennen und auflösen kannst auf deinem Weg zu Body Positivity und Selbstliebe.Glaubenssätze, unsere tiefen Überzeugungen, können uns daran hindern, uns selbst anzunehmen und body-positiv zu leben. Dicke Menschen glauben von sich oft, sie seien wertlos, disziplinlos und hässlich. Doch ist das die Wahrheit? Marshmallow Mädchen zeigt dir, wie du negative Glaubenssätze erkennen und auflösen kannst auf deinem Weg zu Body Positivity und Selbstliebe.

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind unsere tiefsitzenden Überzeugungen. Deine Glaubenssätze bilden sozusagen deine emotionale Blaupause. Wenn eine bestimmte Situation auftritt, auf die du reagieren musst, wird ein Muster, von dem du gelernt hast, dass es zu der Situation passt, abgespielt.Glaubenssätze prägen unser Leben, indem sie unsere Gedanken und unser Verhalten steuern. Sie wollen uns schützen – davor, anzuecken und ausgeschlossen zu werden, vor Kummer und Schmerz. Nur: Manchmal sind diese Muster überholt oder haben im Laufe deines Lebens sogar eine negative Wirkung entfaltet. Manche Glaubenssätze beruhen auch von vornherein auf Fehlannahmen. Glaubenssätze können uns auch behindern, einsperren und uns Zwängen unterwerfen.Eine frühe Quelle für Glaubenssätze ist das Elternhaus. Hier schnappen wir beizeiten Überzeugungen auf, die uns unser ganzes Leben lang begleiten, zum Beispiel: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „Im Leben bekommt man nichts geschenkt“, „Geld verdirbt den Charakter“. Auch durch die Schule, die Gesellschaft und durch Medien lernen wir Glaubenssätze und Muster. Und letztlich prägen unsere Erfahrungen unsere Glaubenssätze: „Alle Männer/Frauen sind schlecht“, „Nie gelingt mir etwas“, „Das Leben ist hart“.

Was haben Glaubenssätze mit Body Positivity zu tun?

Wenn ich dir jetzt sage, dass du vollkommen okay bist, so wie du jetzt gerade bist, dann möchte dein Verstand mir sicherlich glauben. Aber wenn du tiefer in dich hineinhorchst, dann hörst du da vielleicht eine Stimme, die sagt: „Du bist erst okay, wenn du abnimmst.“ „So dick mag dich keiner.“ „Du bist ein Versager.“Das sind negative Glaubenssätze und sie beeinflussen dich maßgeblich auf deinem Weg zu Body Positivity (→ Was ist Body Positivity?) und Selbstliebe (→ Was ist Selbstliebe? ), denn diese tiefsitzenden Überzeugungen werden über jeden body-positiven Gedanken triumphieren, solange du sie nicht auflösen kannst. Du bist nicht schuld daran, dass du diese Glaubenssätze in dir trägst (→ Alle Gefühle sind okay – Wie du mit negativen Gefühlen umgehen kannst). Es sind gängige gesellschaftliche Muster, die du übernommen hast.Womöglich wurdest du bereits in jungen Jahren zu Hause mit Abwertungen von Übergewicht konfrontiert: „Keiner heiratet ein dickes Mädchen“, „Das Kleid sieht an dir nicht aus“, „Mit dem Bauch kannst du keinen Bikini tragen“. In der Schule hast du gelernt, dass dicke Kinder Außenseiter und dass sie nicht gut in Sport sind. Später wollte vielleicht niemand mit dir ausgehen, weil Dicke unattraktiv sind. Die Werbung erzählt dir unaufhörlich, dass du schlank sein musst, um dich für Glück und Erfolg zu qualifizieren (→ Wie ich lernte, dick und selbstbewusst zu sein). Ist es da ein Wunder, dass sich diese Glaubenssätze in dein Unterbewusstsein eingeschlichen haben?Aber: Du hast Glaubenssätze von außen angenommen, das heißt, du kannst sie von innen auflösen, denn es sind nicht deine wahren Überzeugungen. Auf diese Weise findest du zu dir selbst (→ Selbstwertgefühl stärken bei Übergewicht – 3 Tipps). Dein neues Mindset an body-positiven Glaubenssätzen, die wirklich aus deinem Innern stammen, macht es für dich möglich, zufrieden und bedürfnisorientiert zu leben.Glaub nicht alles, was du denkst. Hinterfrage alles, was du glaubst. | Glaubenssätze erkennen und auflösen | Body Positivity leben

Body Positivity leben: Glaubenssätze erkennen

Kommen dir solche Sätze und Gedanken bekannt vor?„Dicke Menschen sind hässlich.“„Alle dicken Menschen sind krank.“„Nur Dicke haben Cellulite.“„Niemand liebt mich, weil ich dick bin.“Das sind Glaubenssätze über dicke Menschen, die es in das kollektive Unterbewusste der Gesellschaft geschafft haben. Viele Menschen glauben diese Vorurteile – leider auch übergewichtige Menschen selbst (→ Körpergefühl bei Übergewicht: Hab keine Angst, deinen Körper kennenzulernen) -, auch wenn diese Glaubenssätze einer Überprüfung in der Realität nicht standhalten. Aber das ist Glaubenssätzen erst einmal egal; sie wollen ihr Muster ablaufen lassen, das allerdings in der Stigmatisierung und Diskriminierung dicker Menschen endet (ja, du kannst dich auch selbst diskriminieren).Glaubenssätze sind gar nicht so leicht aufzuspüren, weil sie so tief verankert sind und dein Gehirn sie mittlerweile als Wahrheit annimmt, auch wenn sie nicht wahr sind. Niemand hinterfragt diese „gefühlten Wahrheiten“. Aber genau das musst du tun, wenn du deine dich hindernden Glaubenssätze erkennen und auflösen möchtest.Hinderliche Glaubenssätze erkennst du zum Beispiel an Verallgemeinerungen – „alle“, „immer“, „nie“, „jeder“, „niemand“ – oder an fehlender Argumentation – „das macht man halt so“, „das war schon immer so“. Auch Vorurteile und Klischees werden gerne bedient. Achte auch darauf, welche Sätze in deiner Umgebung gebetsmühlenartig wiederholt werden: „Das können Dicke nicht tragen“, „Du wärst so hübsch, wenn du schlank wärst“, „Als Dicker hat man es schwer“.

Body-Positivity leben: Glaubenssätze auflösen

Sobald du einen Glaubenssatz aufgespürt hast, der dich in ein negatives Muster führt, hast du mehrere Möglichkeiten, mit ihm umzugehen. Es wird vermutlich eine Weile dauern, bis sich dieser Glaubenssatz endgültig aufgelöst hat, vor allem wenn er sehr tief in dir verwurzelt ist. Womöglich benötigst du mehrere Anläufe, um einen geeigneten Ansatzpunkt zu finden (→ Warum es gut ist, weniger zu wollen ). Sobald du jedoch einen Glaubenssatz initial hinterfragt hast, läuft unweigerlich eine Maschinerie an. Wahrscheinlich wirst du lange an deinem Glaubenssatz knabbern, aber eines Tages – puff! – ist er plötzlich weg – als wäre er nie da gewesen.

Glaubenssätze auflösen: Finde alternative Glaubenssätze

Dein Gehirn ist ständig damit beschäftigt, neue Verbindungen zu knüpfen. Mit deinen Gedanken kannst du es sozusagen programmieren (→ 3 einfache Übungen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken). Und das ist ein unschlagbarer Vorteil, wenn du negative Glaubenssätze auflösen möchtest.Sobald dir ein solcher Glaubenssatz begegnet, zum Beispiel „Ich bin wertlos, weil ich dick bin“, schrei innerlich: „HALT!“ Ersetze den Glaubenssatz durch einen alternativen, der positiv besetzt ist, zum Beispiel: „Ich bin ein wertvoller Mensch.“In dir sträubt sich alles gegen diesen positiven Satz? Das ist eine natürliche Reaktion – angetrieben von Glaubenssätzen -, denn noch hält dein Gehirn den negativen Glaubenssatz für die Wahrheit. Das Gute an dieser Methode ist, dass du deinen alternativen positiven Glaubenssatz gar nicht glauben musst. Du musst ihn lediglich konsequent dem negativen Glaubenssatz entgegensetzen. Dein Gehirn wird diese neue Verbindung knüpfen und mit der Zeit den positiven Glaubenssatz annehmen.

Glaubenssätze auflösen: Hinterfrage alles

Glaub nicht alles, was du denkst. Hinterfrage alles, was du glaubst.Alle dicke Menschen sind hässlich? Stimmt das wirklich? Ist das die Wahrheit? Was ist mit Models wie Tess Holiday oder Ashley Graham? Was ist mit Plus-Size-Bloggerinnen wie Lu zieht an. oder Megabambi? (Um nur ein paar Beispiele zu nennen.)Dicke Menschen haben keinen Erfolg? Ist das wahr? Was ist mit Reiner Calmund, Melissa McCarthy oder Maite Kelly? (Um nur ein paar Beispiele zu nennen.)Straft die Frage nach der Wahrheit deinen Glaubenssatz Lügen?

Glaubenssätze auflösen: Sammle Beweise

Die meisten negativen Glaubenssätze halten der Wirklichkeit selten stand. Sei der neutrale Ermittler und sammle Beweise für oder gegen deinen Glaubenssatz.Du glaubst, du seist krank, weil du übergewichtig bist? Diabetes, Bluthochdruck, Fettleber – man hört ja so einiges. Die einzig belastbare Möglichkeit, um herauszufinden, ob du Krankheiten hast, ist, zum Arzt zu gehen und dich durchchecken zu lassen. Übergewicht bedeutet nicht automatisch Krankheit. Und Krankheit heißt nicht, dass du wertlos bist (→ Warum Body Positivity nichts mit Gesundheit zu tun hat).Du glaubst, du seist hässlich? Denkst du das wirklich oder ist das lediglich die einzige Perspektive, die du einnehmen kannst, weil du nur ein einziges indoktriniertes Schönheitsideal kennst (→ Gefängnis der Schönheitsideale)? Was ist Schönheit für dich und wie wichtig ist Schönheit überhaupt?Dicke sind unsportlich? Wann hast du das letzte Mal Sport gemacht, dich bewegt, deinen Körper an seine Grenzen geführt, ihn herausgefordert und ihm Zeit gegeben, sich zu entwickeln? Weißt du überhaupt, zu welchen Bewegungen und Kräften dein Körper fähig ist (→ 10 Gründe, Sport zu treiben (die nicht abnehmen sind))?

Titelfoto: Carlos Domínguez on Unsplash

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Wer schreibt hier?

Hallo, ich bin Kathrin. Ich bin deine Body-Positivity-Inspirateurin. Als Journalistin und Diplom-Politologin arbeite ich seit über einem Jahrzehnt rund um Themen von Körperakzeptanz und Gewicht, suche nach Lösungen und Hintergründen. Das Interesse dafür stammt aus meiner eigenen Geschichte als dicke Frau. Hier erfährst du mehr über mich.

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