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Warum Abnehmen dich dein Leben kostet

Wenn ich erstmal schlank bin, dann ist alles gut! Oder? Die negativen Folgen von Diätkultur und Schlankheitswahn sind massiv. Abnehmen kostet dich dein Leben – auf mehr Arten, als du dir vorstellen möchtest.

[Inhaltswarnung: Suizid]

Wenn ich erstmal schlank bin, dann ist alles gut! Oder? Die negativen Folgen von Diätkultur und Schlankheitswahn sind massiv. Abnehmen kostet dich dein Leben - auf mehr Arten, als du dir vorstellen möchtest.
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Warum willst du überhaupt abnehmen?

Was kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du überlegst, warum du abnehmen willst?

Wegen der Gesundheit? Mehrgewicht hat nicht den übermäßigen Einfluss auf deine Gesundheit, der dir suggeriert wird. Mehr dazu: Risikofaktor Übergewicht: Verursacht Mehrgewicht Krankheiten?

Wegen der schönen Klamotten? Dabei ist es doch Aufgabe von Mode, sich dir anzupassen und nicht umgekehrt. Mehr dazu: Die unsichtbare Plus-Size-Kundin

Weil du die dummen Kommentare leid bist, das Gefühl, dich verstecken zu müssen? Weil du dich für hässlich und wertlos hältst? Das ist tatsächlich ein gesellschaftliches Problem, aber weder dein Gewicht noch dein Aussehen sind dafür ursächlich. Mehr dazu: Glorifiziert Body Positivity Übergewicht?

Wenn du die Lagen nacheinander abziehst (und das kann eine Weile dauern), wirst du entdecken, dass der einzige wirkliche Grund, warum du abnehmen willst, der ist, dass wir in einer schlankheitsfanatischen Gesellschaft aufwachsen und leben (→ Warum wir das Schönheitsideal überwinden müssen). In dieser Diätkultur wird ein schlanker Körper als etwas Erstrebenswertes dargestellt, als ein Zeichen für Erfolg, Gesundheit und Selbstvertrauen.

Ein dicker Körper hingegen wird assoziiert mit Faulheit, Hässlichkeit und Disziplinlosigkeit. Es ist daher vollkommen nachvollziehbar, dass sich in dir der Zwang manifestiert hat, unbedingt abnehmen zu müssen. Durch das Anpassen ans geforderte Ideal winken dir all die Privilegien schlanker Menschen – von der Anerkennung anderer über Geschäfte, die deine Kleidergröße führen, bis hin zu Glück und Erfolg.

Aber funktioniert das, ist es wirklich so einfach? Und was kostet es dich? Eine ganze Menge: Abnehmen kostet dich dein Leben.

Abnehmen funktioniert nicht

Beginnen wir mit der grundlegenden Erkenntnis, dass Abnehmen nicht funktioniert. Über 70 Jahre Diätforschung beweisen unbestreitbar: Wir kennen keine Methode, die für eine große Anzahl von Menschen zu einem langfristigen Gewichtsverlust führt [Link zu „Weight Science: Evaluating the Evidence for a Paradigm Shift“].

Das bedeutet im Klartext: Mit jeder beliebigen Abnehmmaßnahme (→ Woran du eine Diät erkennst) verlierst du zunächst etwa zehn Prozent deines Ausgangsgewichts. Innerhalb von zwei bis fünf Jahren hast du allerdings alles wieder drauf (Jo-Jo-Effekt); mit einer bis zu 75-prozentigen Wahrscheinlichkeit wiegst du sogar mehr als vorher.

Die Forschungslage in diesem Bereich ist dabei so eindeutig, dass die Autor_innen einer großen Metaanalyse von Diätstudien diese für Wissenschaftler_innen unüblich endgültige Aussage tätigen: „Es gibt wenig Rückhalt für die Auffassung, dass Diäten zu langfristigem Gewichtsverlust oder gesundheitlichem Nutzen führen.“ [Link zu „Medicare’s search for effective obesity treatments: diets are not the answer“]

Der geschätzte jährliche Umsatz der Diatindustrie in Europa beträgt 93 Milliarden Euro, weltweit rund 420 Milliarden. | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Ganz im Gegenteil: Der Versuch abzunehmen ist ein sicheres Indiz dafür, dass eine Person in Zukunft zunehmen wird [Link zu „Weight-loss attempts and risk of major weight gain“]. Eine systematische Übersichtsarbeit, die 31 Diätlangzeitstudien untersucht hat, schlussfolgert sogar, dass die Diätenden besser daran getan hätten, nie eine Diät zu machen [Link zu UCLA]: Sie hätten nicht zugenommen und würden nicht unter den gesundheitlichen Folgen der Abnehmerei leiden.

Was wäre dir erspart geblieben, wenn du (oder deine Eltern) nie damit begonnen hättest, dein natürliches Gewicht zu manipulieren (→ Warum werden wir dick?)? Doch obwohl wir wissen, dass bewusstes Abnehmen nicht funktioniert, ist die Macht von Diätkultur und Schlankheitswahn dermaßen groß, dass uns unser rationaler Verstand nicht davon abhalten kann, unser Leben mit Abnehmversuchen zu ruinieren. Tauchen wir also tiefer in die Thematik ein.

Abnehmen macht dich arm

Werfen wir zunächst einen Blick auf die tatsächlichen Kosten des Abnehmens. Wie viel Geld hast du in deinem Leben ausgegeben, um dein Gewicht zu reduzieren? Denk an die ganzen Diäten, Ernährungsmodelle, Diätlebensmittel, Bücher, Apps, Pülverchen, Tabletten, Shakes, sonstigen „Wundermittel“, verschmähten Fitnessclubmitgliedschaften, zu kleinen „Motivationsklamotten“. Nimm dir jetzt einen Zettel und überschlag die Summe.

Eine ganze Industrie profitiert davon, dir einzureden, dass du nicht okay bist, so wie du bist. Je unbehaglicher und unglücklicher du dich fühlst, desto eher bist du geneigt, noch und nöcher ins Abnehmen zu investieren. Der geschätzte jährliche Umsatz der Diätindustrie in Europa beträgt 93 Milliarden Euro, weltweit rund 420 Milliarden [Link zu Zeit]. Finanzielle Größenordnungen, die man sich kaum vorstellen kann.

Hier mal ein Vergleich für die Perspektive: Im Jahr 2016 lag der Umsatz nur bei den Herstellern von Diät-Nahrungsmitteln – also lediglich einem Teil der Diätindustrie – hierzulande bei rund zwei Milliarden Euro [Link zu Statista]. Im selben Jahr verdiente Deutschland mit dem Export von Waffen etwas über drei Milliarden Euro [Link zu SIPRI]. Lass dir das mal auf der Zunge zergehen: „Nur“ rund eine Milliarde Unterschied zwischen Diät-Nahrungsmitteln und Waffenexporten.

Dieses erfolgreiche Geschäftsmodell der Diätindustrie ist eigentlich ganz simpel: Das Produkt funktioniert nicht. Doch du wurdest überzeugt, dass das Scheitern an dir liegen würde, nicht am Produkt. Wenn eine Methode also keinen Abnehmerfolg bringt, rücken Hunderte, Tausende nach, für die du dein Geld ausgibst. Die Diätindustrie ist eine Milliardenbranche trotz 98-prozentiger Fehlerquote – so viele Diäten scheitern nämlich.

Abnehmen macht dich körperlich krank

Nun könntest du argumentieren: Es ist zwar sinnlos und teuer, aber es schadet auch nicht; wenigstens tue ich meiner Gesundheit mit meinen schlanken Phasen (vor der unweigerlichen Zunahme) einen Gefallen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Gewichtsschwankungen – also der Jo-Jo-Effekt – sind ein vielfach höheres Risiko für unsere Gesundheit als ein konstant hohes Gewicht. Es gibt mittlerweile bei zahlreichen Krankheiten, die gemeinhin mit Mehrgewicht assoziiert werden, Belege, dass diese gar nicht durch das hohe Gewicht, sondern durch die Schwankungen des Gewichts ausgelöst und verschlimmert werden.

Bei mehrgewichtigen Menschen treten diese Erkrankungen also deshalb häufiger auf, weil sie eher eine ausgeprägte Diätkarriere mit massiven Gewichtsschwankungen hinter sich haben. In Gesellschaften, die keinen Schlankheitswahn und somit weder diätinduzierten Stress noch Jo-Jo-Effekt kennen, findet sich kein gehäuftes Auftreten von bestimmten Krankheiten bei dicken Menschen.

Low-Carb-Ernährungsmodelle fördern nachweislich die Entstehung von Depressionen. | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Zu den körperlichen Erkrankungen, die durch Diäten und damit einhergehende entzündungsfördernde Gewichtsschwankungen begünstigt werden, zählen zum Beispiel Bluthochdruck, Insulinresistenz und Diabetes, Herzinfarkt sowie Osteoporose. Dataillierte Informationen zu den Zusammenhängen zwischen Diäten und Krankheiten habe ich dir hier → Wie Diäten dich dick und krank machen und hier → Risikofaktor Übergewicht: Verursacht Mehrgewicht Krankheiten? zusammengestellt.

Abnehmen macht dich einsam

Aber nicht nur dein Körper wird in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch deine Psyche. Abnehmen macht oftmals einsam. Das Einhalten der Regeln, das Kochen und Vorbereiten sowie das permanente Beschäftigen mit der Ernährung und dem Körperbild ist zeitintensiv. Darüber hinaus raubt das alles Aufmerksamkeit, die wir ansonsten anderen Dingen und Menschen schenken würden, die uns wichtig sind, die uns Freude und Ausgleich bringen.

Erinnerst du dich an Situationen, die du wegen deines Abnehmwunschs gemieden hast? Bist du schon einmal nicht zu einer Party gegangen, weil dort die Verlockungen der Snacks zu groß gewesen wären? Oder weil du doch früh morgens ins Fitnessstudio wolltest? Hast du das ein oder andere Mal Freund_innen und Familie vertröstet, wenn sie mit dir essen gehen wollten, weil ein Restaurantbesuch nicht in deinen Plan passte? Oder hast du dir womöglich zu einem Picknick schon mal ein extra Essen mitgebracht, statt gemeinsam die Leckereien der anderen zu genießen?

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Unter Umständen leiden Freundschaften, die Familie, Hobbys oder sogar die Arbeit unter dem verzehrenden Schlankheitswahn. Diese Reduzierung sozialer Verbindungen führt jedoch dazu, dass du dich letztlich noch unglücklicher fühlst. Statt dein Leben zu füllen, verleitet dich die Diätkultur dazu, dich noch mehr auf dein Aussehen zu fokussieren – auf der Jagd nach dem glücklichen Leben. Denn wenn du erst mal schlank bist, dann wird alles gut!

Abnehmen macht dich psychisch krank

Doch dieser Irrglaube, dieses Warten aufs schlanke Leben (→ Warte nicht auf schlanke Zeiten), kann in handfesten psychischen Erkrankungen münden. Das Bemudadreieck dicker Menschen befindet sich zwischen Depression, Angsterkrankungen und Essstörungen.

Grundlegend in der Diätkultur ist das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Wenn du versuchst, dies durch Abnehmen zu kompensieren, wird dir neben der Freude über die ersten verlorenen Kilos nach einer Weile auch unweigerlich das Gefühl des Versagens begegnen, die Niederlage. Du warst wieder disziplinlos, faul, alle anderen schaffen es. Du bist mal wieder nicht genug.

Wenn du bis hierhin gelesen hast, hast du hoffentlich schon eine Ahnung davon, dass dieses Gefühl nicht deine individuelle Fehlleistung ist. Es ist ein massives gesellschaftliches Problem. Treiber dessen ist eine Industrie, die von deinem Selbsthass profitiert. Für dein schlechtes Gefühl gibt es aber auch physiologische Ursachen. Low-Carb-Ernährungsmodelle zum Beispiel sind im Verdacht, die Entstehung von Depressionen zu fördern [Link zu „Low Carb Low Down: Facts About the Fad“].

71 Prozent der Deutschen finden dicke Menschen unästhetisch. Rund die Hälfte glaubt, Dicke seien selbst an ihrem Gewicht schuld. Befragt man dicke Menschen, so geben sie an, dass es wenig Dinge gibt, bei denen sie ihr gewicht behindert. Das, worunter sie eigentlich leiden, sind Vorurteile und Ausgrenzung. | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Ursächliches Problem einer schlankheitsfokussierten Gesellschaft ist aber die Stigmatisierung dicker Körper. 71 Prozent der Deutschen finden dicke Menschen unästhetisch, rund die Hälfte glaubt, Dicke seien an ihrem Gewicht selbst schuld. Befragt man dicke Menschen, so geben sie an, dass es wenig Dinge gibt, bei denen sie ihr Gewicht behindert. Das, worunter sie eigentlich leiden, sind Vorurteile und Ausgrenzung [Links zu Spiegel].

Zahlreiche Studien belegen, dass Gewichtsstigmatisierung ein maßgeblicher Risikofaktor für Depressionen, niedrigen Selbstwert und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper ist [Link zu „Obesity Stigma: Important Considerations for Public Health“]. Diese Ergebnisse sind unabhängig von Alter, Geschlecht und BMI. Das bedeutet, dass das psychische Leiden nicht mit dem eigentlichen Gewicht zusammenhängt, sondern mit der Art, wie dicke Menschen in der Gesellschaft behandelt werden – und sich selbst behandeln.

Denn diese Verächtlichmachung passiert nicht nur im Außen; du stigmatisiert dich wegen deines Gewichts auch selbst. Vorurteile über dicke Menschen wendest du auf dich an. Du gehst also wie selbstverständlich davon aus, dass du krank, faul und hässlich bist und es deshalb nicht verdient hast, respektvoll behandelt oder gar geliebt zu werden (→ Body-positiv leben: Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen). Eine Metaanalyse von 74 Studien fand deutliche Zusammenhänge zwischen der Selbststigmatisierung und Depressionen, Angsterkrankungen und einem generell verminderten psychischen Allgemeinzustand [Link zu „Weight bias internalization and health: a systematic review“].

Abnehmen forciert Essstörungen

Menschen, die sich aufgrund ihres Gewichts selbst stigmatisieren, leiden zudem häufiger unter Essanfällen [Link zu „Weight bias internalization and health: a systematic review“]. Weil dein Gehirn keinen Unterschied in der freiwilligen Reduzierung der Kalorienzufuhr und Verhungern kennt – Kalorienreduktion ist Verhungern -, schüttet es zahlreiche Botenstoffe aus, die dich nur noch an Essen, vor allem kalorienreiches, denken lassen (→ Warum werden wir dick?).

Das Abnehmenwollen wirkt sich darüber hinaus auf dein Verhältnis zum Essen und zu Lebensmitteln im Allgemeinen aus. Wenn du Essen moralisierst – also beispielsweise Lebensmittel in „gesund/gut“ und „ungesund/böse“ einteilst – befindest du dich bereits auf der ersten Stufe einer Essstörung.

Je unzufriedener Menschen mit ihrem Körper sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie an einer Binge-Eating-Störung oder einer anderen Essstörung erkranken [Link zu „Prevention of body dissatisfaction and disordered eating: What next?“]. Ein restriktives Essverhalten – also das Einschränken, Ersetzen, Kompensieren von Essen – ist der mit Abstand größte Risikofaktor für Essstörungen [Link zu „Onset of adolescent eating disorders“].

Die eher unbekannte Binge-Eating-Störung mit Essanfällen ohne kompensatorisches Verhalten (wie bei der Bulimie) kommt in Deutschland doppelt so häufig vor wie die bekannteste Essstörung Anorexie und betrifft Frauen, Diätende und mehrgewichtige Menschen übermäßig stark [Links zu BZgA]. Essstörungen sind die psychischen Erkrankungen mit dem höchsten Sterblichkeitsrisiko [Link zu „Mortality Rates in Patients With Anorexia Nervosa and Other Eating Disorders“]. Neben medizinischen Komplikationen bei der Anorexie begleiten sowohl Magersucht als auch Bulimie und Binge-Eating-Störung Suizidgedanken, -versuche und -vollendungen [Link zu Ärzteblatt].

Abnehmen bringt dich um

Und damit kommen wir zum letzten Punkt: Abnehmen kostet dich wirklich dein Leben, denn es bringt dich um. Neben dem erhöhten Suizidrisiko durch Körperunzufriedenheit und damit zusammenhängenden psychischen Erkrankungen stellt Abnehmen selbst einen Risikofaktor für ein verfrühtes Ableben dar. Sowohl Low- als auch High-Carb-Diäten werden mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko in Verbindung gebracht [Link zu „Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis“].

Eine Vielzahl prospektiver Studien gibt sehr deutliche Hinweise darauf, dass bewusster Gewichtsverlust das Sterblichkeitsrisiko mehrgewichtiger Menschen erhöht [Link zu „Long-term effects of change in body weight on all-cause mortality“]. BMI (Grad des Übergewichts) und Komorbiditäten (weitere Erkrankungen) sind aus diesen Studien herausgerechnet, also keine Ursache für die erhöhte Sterblichkeit. Eine Studie berechnet, dass ab einem Gewichtsverlust von 15 Prozent – unabhängig vom Ausgangsgewicht – die Sterblichkeitsrate deutlich steigt [Link zu „Weight loss from maximum body weight and mortality“].

Die eher unbekannte Binge-Eating-Störung mit Essanfällen ohne kompensatorisches Verhalten kommt in Deutschland doppelt so häufig vor wie die bekannteste Essstörung Anorexie und betrifft Frauen, Diätenden und mehrgewichtige Menschen übermäßig stark. | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Risiken für das Leben dicker Menschen ergeben sich darüber hinaus auch aus den Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung. So haben Menschen, die Gewichtsdiskriminierung erfahren, ein um bis zu 60 Prozent erhöhtes Sterblichkeitsrisiko [Link zu „Weight Discrimination and Risk of Mortality“]. Diese tödlichen Umstände haben nichts mit dem Gewicht an sich zu tun, sondern sind die Konsequenzen von Diätkultur, Schlankheitswahn und Abnehmzwang (→ 5 Gründe, warum wir mit Body Shaming aufhören müssen).

Abnehmen kostet dich dein Leben

Abnehmen wird uns als Lösung präsentiert, doch tatsächlich ist es das Problem. Du verschwendest Geld und Lebenszeit für etwas, das nicht nur nicht funktioniert, sondern nachhaltig schädlich für Körper und Psyche ist – bis zum Tod. Dass du diesen Weg gegangen bist, ist nachvollziehbar. Ich habe auch viele Runden auf dem Diät-Horror-Karussell gedreht. Doch jetzt ist es Zeit, loszulassen und andere Wege zu beschreiten (→ Ich will nicht abnehmen).

Um ein natürliches und ausgeglichenes Verhältnis zu deinem Körper und dem Essen (zurück) zu gewinnen, ist die Grundvoraussetzung, dass du beginnst, Frieden mit deinem Körper und dem Essen zu schließen. Was wolltest du durch das Abnehmen eigentlich erreichen, reparieren, hinzugewinnen? Und dann frag dich: Gibt es auch andere Wege, diese Ziele zu erreichen – ohne die negativen Folgen eines Lebens in der Diätkultur?

Body Positivity ist ein Weg, deinen Körper auf eine liebevolle und bedürfnisorientierte Art und Weise kennenzulernen und dein Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Hier bei Marshmallow Mädchen findest du viele Ressourcen, die dich dabei unterstützen.

Wir sind viele auf dieser Reise – Neuentdeckerinnen, Tieftaucherinnen und Kämpferinnen. Die Diätindustrie verliert an Rückenwind [Link zu Tagesspiegel]. Im gleichen Maße nimmst du Fahrt auf, damit dich das Warten auf den schlanken Körper nicht mehr dein Leben kostet.

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Mehrgewicht und sein Einfluss auf die körperliche und psychische Gesundheit sowie gesellschaftliche Teilhabe ist ein komplexes Thema. In einem einzigen Beitrag können diese multifaktoriellen Wechselbezüglichkeiten natürlich nicht komplett aufgedröselt werden, zumal es stetig neue Daten und Erkenntnisse gibt. Dieser Artikel erhebt also keinen Anspruch auf abschließende Klärung, sondern beschäftigt sich lediglich mit einem Teil der Materie. Um die Wissenslücke in der öffentlichen Wahrnehmung zu schließen, widmet sich Marshmallow Mädchen der gewichtsneutralen journalistisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung von Themen rund um Mehrgewicht, Gewichtsdiskriminierung und Body Positivity mit den Fetten Fakten. Marshmallow Mädchen dient der Information und Aufklärung und ist kein Ersatz für eine individuelle medizinische Betreuung bei körperlichen oder psychischen Beschwerden. Zum Disclaimer >

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