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Mehr Selbstliebe durch Selfcare

Selfcare ist ein Modewort, das gerne in Zusammenhang mit Badezusätzen und Duftkerzen verschlagwortet wird. Doch Selfcare ist viel mehr als nur ein Spa-Erlebnis: die Frage nach dem Selbstwert, die Suche nach den eigenen Bedürfnissen und die bewusste Entscheidung für sich selbst. In diesem Artikel erfährst du, wie du mehr Selbstliebe durch Selfcare erfahren kannst.

Selfcare ist ein Modewort, das gerne in Zusammenhang mit Badezusätzen und Duftkerzen verschlagwortet wird. Doch Selfcare ist viel mehr als nur ein Spa-Erlebnis: die Frage nach dem Selbstwert, die Suche nach den eigenen Bedürfnissen und die bewusste Entscheidung für sich selbst. In diesem Artikel erfährst du, wie du mehr Selbstliebe durch Selfcare erfahren kannst.

Was ist Selfcare?

Selfcare ist eines dieser Worte, für die es keinen adäquaten deutschen Begriff gibt, der genauso knackig und griffig wäre – ähnlich wie bei Body Positivity (→ Was ist Body Positivity?). Übersetzt bedeutet Selfcare in etwa Selbstpflege oder Selbstfürsorge – beides klingt nicht gerade sexy, sondern nach Versicherungsunternhmen oder Krankenhaus. In der Umgangssprache verstehen wir unter Selfcare, „sich etwas gönnen“, „sich um sich selbst kümmern“ oder „sich etwas Gutes tun“.

Selfcare sind alle bedürfnissorientierten Handlungen, die darauf abzielen, deine körperliche und psychische Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Selbstfürsorge schließt also grundlegende Pflegemaßnahmen, wie genug zu essen und zu schlafen, mit ein. Sie erstreckt sich aber auch darauf, das „Richtige“ für dich zu tun, damit sowohl dein Körper als auch deine Seele in Balance bleiben oder wieder in Balance kommen.

Bist du es dir wert, gut zu dir zu sein?

Deine Gedanken wandern beim Begriff Selfcare vermutlich schnell zu Spa-Aktivitäten, dem entspannenden Glas Wein am Abend oder der Belohnungsschkolade. Obwohl auch das durchaus selbstpflegerische Handlungen sein können, geht Selfcare weit über ein Verwöhnprogramm hinaus und setzt auch viel früher an.

In unserer Leistungsgesellschaft versagen sich viele Menschen die nötige Selbstfürsorge. Eine Fehlannahme ist, dass Selfcare eine Belohnung sei. So glauben viele beispielsweise, sie hätten keine Pause verdient, weil sie noch nicht genug gearbeitet hätten. Sie „vergessen“ zu essen, weil sie im Stress sind. Der Leistungsgedanke schiebt die eigenen, inneren Bedürfnisse immer weiter nach hinten, bis gar keine Selbstfürsorge mehr stattfindet. Das langfristige Wohlbefinden wird dem kurzfritigen Erfolgsgefühl geopfert (→ Body-positiv leben: Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen).

Dahinter steckt jedoch eine tiefere Überzeugung: der Gedanke, man sei es nicht wert, nicht gut genug, um sich erlauben zu dürfen, etwas für sich selbst zu tun. Vor der Selbstpflege steht oft die Frage nach dem Selbstwert (→ Selbstwertgefühl stärken bei Übergewicht – 3 Tipps). Bist du es dir wert, gut zu dir zu sein?

Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, dem fehlt oft auch der Kontakt zu seinem inneren Selbst. Um jedoch deinen Körper und deine Seele umsorgen zu können, musst du erst einmal wissen und verstehen, was sie brauchen. Du musst dich also auf den Weg machen, deine eigenen Bedürfnisse zu erkunden.

Selfcare ist eine bewusste Entscheidung

Es kann schmerzhaft sein, die eigenen Bedürfnisse zu erforschen. Oft merken wir dann erst, dass wir nach den Erwartungen anderer gelebt und unsere eigenen Wünsche ignoriert haben. Aus der Diskrepanz zwischen dem, was wir brauchen und dem, was wir machen, resultiert ein Ungleichgewicht, eine stetige Vernachlässigung, die uns allmählich auslaugt.

Obwohl wir wissen und spüren, dass wir uns besonders um uns kümmern sollten, wenn wir unter Druck geraten, sind ausreichend Schlaf, nahrhafte Ernährung und ausgleichende Bewegung oft die ersten Aktivitäten, die auf der Strecke bleiben. In stressigen Lebensphasen vernachlässigen wir ausgerechnet die Dinge, die uns die Kraft geben würden, unbeschadet aus der Situation herauszukommen (→ Sei lieb zu dir!).

Selfcare ist eine Entscheidung, die wir bewusst und individuell treffen müssen. Es kann selbstpflegerisch sein, sich abends mit Freunden auf ein Glas Wein zu treffen. Es kann aber ebenso ein Zeichen von Selfcare sein, eben dieses Treffen abzusagen, um früh schlafen zu gehen. Was dein Körper und deine Psyche in diesem Moment brauchen, kannst nur du entscheiden (→ Wenn du deinen Körper nicht lieben kannst).

Mehr Selbstliebe durch Selfcare

Selfcare ist ein Akt der Selbstliebe (→ Was ist Selbstliebe? – Eine Definition). Nicht in erster Linie deshalb, weil du dir „etwas Gutes“ tust, sondern weil du dir selbst so viel wert bist, dass du deine Bedürfnisse erkundest und entsprechend handelst. Selbstfürsorgliche Handlungen drücken deine Liebe zu dir selbst aus.

Durch die bewusste Entscheidung für dein Bedürfnis (und eventuell gegen die Erwartungen anderer), entscheidest du dich für dich. Das ist kein Egoismus, sondern eine auf Langfristigkeit angelegte Handlungsweise. Erst wenn du für dich selbst sorgst und auf deine körperliche und psychische Gesundheit achtest (=Selbstliebe), bist du in der Lage, dir und anderen gerecht zu werden.

Titelfoto: Kaboompics

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