Es kann aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung sein, einen dicken Körper zu verpacken. Aber mit ein paar kleinen Tricks lernst du schnell, dich mit passenden Kleidungsstücken ins rechte Licht zu rücken. Diese fünf Tipps, wie du zur Plus-Size-Fahionista wirst, sind auch für Modemuffel geeignet.
Du musst natürlich nicht gleich zur modeverrückten Fashionista mit begehbarem Kleiderschrank mutieren. Aber viele dicke Menschen setzen sich so wenig mit ihrem Körper auseinander – aus Angst, aus Abscheu, aus Scham -, dass sie ihn gar nicht kennen (→ Körpergefühl bei Übergewicht: Hab keine Angst, deinen Körper kennenzulernen). Und dann greifen sie in der Kleiderkiste oft daneben. Aus Unwissenheit betonen sie die Stellen, die sie eigentlich nicht betonen wollen, empfinden sich als unförmig und fühlen sich deshalb noch schlechter, wenn sie in den Spiegel schauen (→ 10 Tipps, wie du deine Vorzüge betonen kannst).
Bei einer Umfrage der Internetplattform und App Whisper für Psychology Today darüber, wie die Teilnehmer_innen Body Positivity, also Akzeptanz und Freude gegenüber dem eigenen Körper leben (→ Was ist Body Positivity?), gab der Großteil (40 Prozent) an: „großartige Klamotten tragen“. Kleidung ist Ausdruck unseres Selbst. Durch Kleidung (und wie wohl wir uns in ihr fühlen) erzeugen wir auch eine Wirkung in unserer Umwelt.
1. Kenne deinen Figurtyp
Es ist nicht unbedingt wichtig zu wissen, ob du nun ein Figurtyp A, H, O, X oder Y bist (obwohl das auch nicht schaden kann). Vielmehr solltest du dich mit deinem Körper beschäftigen, damit, wie er aussieht, wo er Stellen hat, die du schön(er) und nicht so schön findest.
Plus-Size-Bloggerin Theodora Flipper zeigt in diesem Video zum Beispiel, welche Kleidungsstücke sie für ihren Figurtyp (sie ist ein O) auswählt und was selbst kleine Details für Unterschiede machen können.
2. Nutze deine Vorzüge
Sobald du weißt, wo du deine eigenen Vorzüge siehst, was du in den Vordergrund oder Hintergrund rücken lassen möchtest, kannst du mit dem Einkleiden beginnen. Setze zum Beispiel zu deinem Figurtyp passende und deine Vorzüge betonende Schnitte, Farben, Muster und unterschiedliche Stoffe ein.
3. Habe Basics im Kleiderschrank und habe keine Basics im Kleiderschrank
Gerade dicken Menschen wird oft empfohlen, eine Armada von Basics im Kleiderschrank zu horten, die sie dann unterschiedlich kombinieren sollen. Ich bin natürlich auch eine Freundin der Basic-Stücke. Allerdings genieße ich den Rat, Basics (wild) untereinander zu kombinieren, mit Vorsicht. Ein Shirt, das in Kombination mit einer Hose dein tolles Dekolleté betont und beispielsweise den Bauch in den Hintergrund rücken lässt, kann zusammen mit einer anderen Hose genau das Gegenteil bewirken.
Ich empfehle daher eher, komplette Outfits im Schrank zu haben. Diese müssen nicht aus Basic-Teilen bestehen, sondern können auch ausgefallenere Stücke mit einbeziehen. Wenn du neue Kleidung anprobierst, versuche also immer, sie gleich in einer Outfitkombination zu testen, um den besten Look für dich zu finden. Das macht auch mutiger!
4. Sei dein eigener Standard
All die Tipps bringen natürlich gar nichts, wenn du keine Vorzüge an dir entdecken kannst. Ich sage dir: Du hast sie! Du suchst nur mit den falschen Augen danach (→ Sei lieb zu dir!).
Wir vergleichen uns oft mit anderen; beim Klamottenkauf natürlich oft mit den Models aus dem Katalog – und die Kleidung sitzt an uns nie so wie bei den Damen auf den Fotos. Du bist du, mit deiner eigenen Figur, deinem eigenen Stil und deinen eigenen Vorzügen. Mach dich also zu deinem eigenen Standard und bewerte Kleidung danach, wie sie an dir aussieht, nicht an irgendeiner anderen (→ Sei dein eigener Standard).
5. Kaufe da, wo Mode für deine Konfektionsgröße designt wird
Ja, es gibt sie, Shops, die schöne Kleidung in deiner Größe haben! Keinen Frust mehr, weil sie nur ein Teil für dich im Sortiment haben oder die 46 eher eine 38 ist.
Glücklicherweise steigt die Zahl von Anbietern im Plus-Size-Bereich in den letzten Jahren rapide, vor allem online. Um dir den Einstieg in die Plus-Size-Modewelt zu erleichtern oder dir vielleicht den ein oder anderen Shop zu zeigen, den du noch nicht kennst, habe ich Marshmallow Mädchens Mode-Finder kreiert. Schau vorbei, kleide dich ein, erfinde dich neu, fühle dich wohl!
Titelfoto: Selenophile Art (Fotografin) und Pyrophilia (Model)