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Was Body Shaming bedeutet und was du dagegen tun kannst

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Body Shaming hat zahlreiche negative Folgen für die psychische und physische Gesundheit. Was Body Shaming bedeutet und was du dagegen tun kannst, liest du in diesem Artikel.

Body Shaming hat zahlreiche negative Folgen für die psychische und physische Gesundheit. Was Body Shaming bedeutet und was du dagegen tun kannst, liest du in diesem Artikel.

Was bedeutet Body Shaming?

Body Shaming bedeutet wörtlich, dass jemand für seinen Körper „beschämt“ wird (→ Was ist Body Shaming?). Das heißt, dass eine Person aufgrund ihres Aussehens abgewertet wird. Obwohl der Begriff vor allem mit dicken Körpern assoziiert wird, kann Body Shaming jeden Körper treffen: dünne (Skinny Shaming), alte, behinderte oder jeden anderen, der dem gerade geltenden Schönheitsideal nicht entspricht. Das Body Shaming gegen dicke Menschen nennt man auch Fat Shaming.

Body Shaming äußert sich oft in abwertenden Kommentaren und Beleidigungen (→ Hau ab, du fette Sau! (Fat-Shaming)). Die Abwertung und Ausgrenzung kann aber auch subtiler vonstattengehen, etwa wenn Dicke im Beruf benachteiligt oder von Ärzten nicht umfassend behandelt werden.

Was sind die Folgen von Body Shaming?

Body Shamer nutzen als „Begründung“ für ihre Kommentare über anderer Leute Körper oft, dass sie über den Gesundheitszustand der Person besorgt wären (Concern Trolling) und sie zum Abnehmen motivieren wollten. Während der einst so sicher geglaubte Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Gesundheit in der Wissenschaft bröckelt (→ Warum werden wir dick?), zeigt sich zudem, dass genau der gegenteilige Effekt vom angeblich beabsichtigten erzielt wird: Body Shaming führt dazu, dass dicke Menschen Sport und Bewegung meiden und mehr Kalorien zu sich nehmen, um mit dem Stress, der durch die Anfeindungen entsteht, umzugehen (→ 5 Gründe, warum wir mit Body Shaming aufhören müssen).

Fataler noch ist, dass die ständige Ausgrenzung dicker Menschen dazu führt, dass sie sich selbst stigmatisieren. Das bedeutet, sie wenden die Vorurteile, die über sie kursieren, auf sich selbst an. Die Fehlannahme, Gewichtsverlust sei nur eine Frage der Disziplin und unterliege der Kontrolle des Einzelnen „überzeugt“ dicke Menschen davon, dass sie faul und wertlos und eine Belastung für die Gesellschaft wären. Sie nehmen sich nicht mehr differenziert wahr („Das kann ich. Das kann ich nicht.“), sondern verstehen ihr Selbst als Klischee (→ Wo sind all die Dicken hin? | Übergewicht im öffentlichen Raum). Oft ist eine Depression und/oder Angststörung die Folge.

Andere Menschen definieren dich nicht | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Tatsächlich hat eine Studie der Perelman School of Medicine an der Universität von Pennsylvania gezeigt, dass Body Shaming auch körperlich krank macht. In der Untersuchung konnte aufgezeigt werden, dass Menschen, die Vorurteile stark verinnerlicht und für sich selbst übernommen hatten, über ein dreimal höheres Risiko für ein metabolisches Syndrom verfügten. Bei den Personen, die Stereotype weniger verinnerlicht hatten, zeigten sich hingegen bis zu sechsmal niedrigere Triglycerid-Werte – vollkommen unabhängig vom BMI (→ Warum der Body-Mass-Index Unsinn ist). Warum genau das so ist, untersuchen die Forscher noch.

Was kannst du gegen Body Shaming tun?

Es gibt natürlich Strategien, wie man auf Beleidigungen reagieren kann (→ Wie man mit Beleidigungen (Fat-Shaming) umgeht). Dennoch bleibt die Angst vor weiteren Herabwürdigungen, die dich eventuell davon abhält, dein Leben so zu leben, wie du es willst. Vor allem dann, wenn du die Vorurteile gegen Dicke für dich übernommen hast und selbst zu deinem größten Body Shamer geworden bist.

Das Konzept der Body Positivity – als Gegenbewegung zum Gesellschaftsphänomen des Body Shamings – lehrt zuallererst, dass der Körper eines Menschen und der Wert eines Menschen nicht miteinander verbunden sind (→ Was ist Body Positivity?). Das bedeutet beispielsweise, dass ein Mensch nicht wertloser ist, weil er mehr Gewicht oder Cellulite hat. Body Shaming aber ist eine Abwertung des Körpers. Es geht also um den „Wert“ eines Menschen, der ihm von außen, also durch andere Menschen gegeben wird. Je weniger Selbstwert du hast, desto mehr Wert legst du auf die Zuschreibungen anderer.

Du kannst nicht ändern, wie andere dich sehen (wollen). So lange Körperlichkeit in unserer Gesellschaft ein so hoher Wert beigemessen wird, wird es Body Shaming geben (→ Das Paradoxon der Body Positivity). Je ausgeprägter jedoch dein eigener Selbstwert ist, desto weniger bist du darauf angewiesen, deinen Wert von anderen definieren zu lassen. Kurz gesagt: Es interessiert dich nicht, was andere von dir denken (könnten), weil nur wichtig ist, dass du mit deinen eigenen Überzeugungen im Einklang lebst (→ Sei dein eigener Standard).

Um die negativen Folgen von Body Shaming zu vermeiden, ist es also essenziell, dass du dich aufgrund deines Körpers nicht selbst stigmatisierst und nicht alles glaubst, was so an Vorurteilen über Dicke kursiert (→ Body-positiv leben: Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen). Einen gesunden Selbstwert kannst du trainieren (→ Selbstwertgefühl stärken bei Übergewicht – 3 Tipps), selbst wenn du heute noch glaubst, du seist wertlos (→ Wenn du deinen Körper nicht lieben kannst).

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Titelfoto: Body Liberation Photos

Beitragsbild: Jörg Merlin Noack – Fotografik

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