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Ja, ich habe schon mal Pilates gemacht

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Als übergewichtiger Mensch hat man mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen, vor allem dort, wo das Körperbild eine besondere Rolle spielt: zum Beispiel beim Sport.

Als übergewichtiger Mensch hat man mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen, vor allem dort, wo das Körperbild eine besondere Rolle spielt: zum Beispiel beim Sport.

Ich musste Sport erst lieben lernen.

Vorurteile im Sportunterricht

Da ich ein pummeliges Kind war und vor allem im Sportunterricht ausgegrenzt und schlecht benotet wurde, konnte ich mich nie für Sport erwärmen. Sport wurde mir immer nur als „Heilmittel“ gegen Übergewicht aufgedrängt (→ 10 Gründe, Sport zu treiben (die nicht abnehmen sind)). Es ging darum, bestimmte Zahlenziele – ob auf der Bewertungsskala oder der Waage zu erreichen, die für mich als untrainierten und zutiefst sport-verunsicherten Menschen utopisch waren.

All die „coolen“ Kinder machten natürlich Sport. Letztlich war es ein Statussymbol in der Schule. Immer als Letzte in die Mannschaft gewählt – oder besser gesagt: gezwungenermaßen aufgenommen – zu werden, tut dem Image und dem Selbstbewusstsein nicht gut (→ Selbstbewusst trotz Übergewicht? Das geht!).

Sportunterricht blieb also eine Aneinanderreihung von Niederlagen und Zwängen für mich. Schließlich wurde man nicht individuell oder an seinen eigenen Verbesserungen gewertet, sondern nach irgendwelchen olympischen Maßstäben.

Sport kann auch mit Übergewicht Spaß machen

Erst zum Ende meiner Schulzeit entdeckte ich, dass Sport auch Spaß machen kann. In meiner Nachbarschaft eröffnete zu dieser Zeit ein kleines Sportstudio, bei dem ich mich zusammen mit einer – ebenfalls dicken – Freundin anmeldete.

Dort war alles sehr persönlich und die Trainer nahmen sich Zeit, uns die Schritte im Aerobic zu erklären. Es spielte gar keine Rolle, wer mehr oder weniger wog, wer mehr oder weniger Erfahrung hatte. Es gab keinen Leistungsdruck, nur Spaß an der Bewegung (→ Body-positiv mit Sport anfangen: Wie du mit Übergewicht den Einstieg schaffst).

Welche sportlichen Fähigkeiten du hast, ist eine Frage der Veranlagung und des Trainings, nicht der Zahl auf der Waage | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Als ich von zu Hause auszog, verebbte die Sportlust erst einmal wieder, weil ich nicht mehr in mein angestammtes Studio gehen konnte. Das neue war damit nicht vergleichbar, kühl, fremd – ich fühlte mich wieder bewertet, fand keinen Anschluss und war unsicher.

Die Rache der dicken Pilatesanhänger

Mittlerweile bin ich seit über einem Jahrzehnt in einem tollen Fitnesscenter. Dort herrscht eine angenehme Atmosphäre, Menschen aller Körperformen und -füllen sind willkommen.

Mit der Zeit habe ich hoffentlich auch die ein oder andere Lanze für Übergewichtige brechen können: Meine Mitsportler und die Trainer sehen, dass ich zwei Stunden Zumba durchhalte oder mit den Fingern meine Zehenspitzen berühren kann. Das ist eine Frage der Veranlagung und des Trainings, nicht der Zahl auf der Waage (→ 3 Gründe, warum du deine Waage wegwerfen solltest).

Dennoch: Jedes Mal, wenn ein Kurs vertreten wird und die obligatorische Frage kommt, ob es jemanden gäbe, der noch nie Pilates/Zumba/Yoga gemacht hat, verweilt der Blick des Trainers kurz auf mir. Meistens tue ich, als ob ich es nicht bemerke, aber innerlich antworte ich mittlerweile stets lakonisch:

Ja, ich habe schon mal Pilates gemacht.

Sogar während der Stunde kommt manch ein Trainer zu mir und bietet mir an, doch die leichtere Variante der Übung zu machen, obwohl ich mit der eigentlichen Übung besser zurechtkomme als manch anderer und meine ganze Körperhaltung, Atmung und Technik verrät, dass ich kein Anfänger bin.

Dicke sind nicht unsportlich

In den Augen der Trainer sehe ich keinen Dicken-Hass. Es ist einfach auch unter ihnen das klassische Vorurteil verbreitet „dick = unsportlich“. Sicher, man sieht generell weniger Dicke beim Sport. Das liegt aber nicht daran, dass sie unsportlich oder faul sind, sondern eher daran, dass sie dieses Vorurteil für sich übernommen haben und selbst glauben (→ Body-positiv leben: Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen). Sie fürchten sich vor der Bewertung, davor, negativ herausgestellt zu werden.

Dicke Menschen sind genauso sportlich oder unsportlich wie dünne Menschen. Es gibt mindestens genauso viele schlanke Menschen, die keinen Spagat können. Nur: Denen wird Sport seltener als bloßes Instrument aufgezwungen. Unsere Vorurteile sollten wir in Zukunft also im Schrank lassen.

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Titelfoto: Gratisography

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