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Ich bin body-positiv, aber…

Du kennst sicher die Fraktion „Ich bin kein Nazi, aber…“ – worauf meist eine Aussage folgt, die den ersten Teil des Satzes ad absurdum führt. Ähnlich verhält es sich mit Menschen, die sich für body-positive halten, jedoch zu viele Abers im Denken haben. Ich bin body-positive, aber… – nichts aber! Body Positivity ist bedingungslos.

Du kennst sicher die Fraktion "Ich bin kein Nazi, aber..." - worauf meist eine Aussage folgt, die den ersten Teil des Satzes ad absurdum führt. Ähnlich verhält es sich mit Menschen, die sich für body-positive halten, jedoch zu viele Abers im Denken haben. Ich bin body-positive, aber... - nichts aber! Body Positivity ist bedingungslos.

In unserer Gesellschaft ist kaum jemand von Hause aus body-positive, denn die Unzufriedenheit mit unseren „unperfekten“ Körpern wird uns anerzogen. Deshalb ist Body Positivity für jeden, der damit in Berührung kommt, ein Prozess (→ Was ist Body Positivity?). Die Grundvoraussetzungen sind jedoch Toleranz und Akzeptanz allen Körpern gegenüber.

Ich bin body-positiv, aber nur wenn du schön bist

„Ich bin voll dafür, dass alle Körper akzeptiert werden, aber mit dem Bauch würde ich niemals einen Bikini tragen. Das sieht doch überhaupt nicht schön aus.“ Diesen Grundtenor liest man oft aus den Kommentarspalten unter Bildern von fülligeren Frauen. Der Mensch wird also irgendwie toleriert, er darf schon existieren, aber nur, wenn er vermeintliche „Makel“ und „Problemzonen“ kaschiert und versteckt, um sich dem akzeptierten Schönheitsideal zumindest anzugleichen.

Schönheit besitzt einen fast lächerlich hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Als wäre Schönheit ein objektiver Wert, der anhand einer Skala bemessen werden könnte und den Wert eines Menschen widergibt. Schauen wir in frühere Epochen oder andere Kulturkreise, erkennen wir, dass Schönheitsideale voneinander abweichen und sich verändern, also subjektiv bewertet und überarbeitet werden.

Wir alle sind geprägt von den Schönheitsidealen und Zeiten, in denen wir leben (→ Gefängnis der Schönheitsideale). Wenn wir eine dicke Frau in einem Bikini sehen, dann schreit tief in uns etwas: „Das geht doch nicht! Das ist doch nicht schön! Wie kann die nur!“ Die durch die Gesellschaft und Medien eingepflanzten Überzeugungen sterben einen qualvollen und langwierigen Tod, denn: Das geht, sie kann und es schert sie nicht, ob jemand anders es schön findet. (→ Wie ich lernte, dick und selbstbewusst zu sein)

Das persönliche Schönheitsempfinden hat auf Body Positivity keinen Einfluss. So wie Body Positivity von niemandem verlangt, alle Menschen schön zu finden, muss man niemanden schön finden, um ihn zu akzeptieren und wertzuschätzen.

Ich bin body-positiv, aber nur wenn du gesund bist

Einen Klassiker der Pseudo-Body-Positivity kann man unter fast jedem Bild einer dicken/dickeren Frau im Internet lesen: „Ich bin total body-positive, aber das ist ungesund. Hier wird ein ungesunder Lebensstil propagiert und Fettleibigkeit glorifiziert.“ Je nach Schönheitsideal des Kommentators trifft dies auch schon auf Frauen mit Kleidergröße 40 zu (→ Body Positivity vs. Übergewicht verherrlichen).

Für das Konzept der Body Positivity ist es völlig unerheblich, welcher Gesundheitszustand vorliegt (→ Warum Body Positivity nichts mit Gesundheit zu tun hat). Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass Body Positivity eine Idee ist, die insbesondere für kranke Körper gedacht ist. Wer nicht gesund ist, der weiß, wie wichtig die Akzeptanz des eigenen Körpers ist, vor allem um den liebevollen Umgang mit sich selbst zu pflegen, der in dieser Situation so nötig ist. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob die Krankheit durch Übergewicht oder andere sogenannte „selbstverschuldete“ Faktoren zustande gekommen ist.

Exkurs: Krankheit ist ebenso wie Gesundheit ein multifaktorielles Geschehen, das ohnehin nicht auf einen „Schuldigen“ runtergebrochen werden kann. Zudem legen zahlreiche Studien nahe, dass das, was wir bisher über Adipositas, vermeintlich assoziierte Krankheiten (= alle Dicken sind krank) und Gewichtsreduktion zu wissen glaubten, längst nicht die ganze Wahrheit ist (→ Warum werden wir dick?).

Wer krank ist, hat ein ebensolches Anrecht, seinen Körper so zu akzeptieren und sogar schön zu finden, wie er ist, wie jeder gesunde Mensch auch. Es ist dabei auch vollkommen egal, ob und was diese Person gegen Übergewicht oder Krankheit tut (→ Ich will nicht abnehmen). Body Positivity ist kein elitärer Club mit Gesundheitscheck und Zielvereinbarung.

Anhand des Aussehens auf den Gesundheitszustand eines Menschen zu schließen, ist übergriffig und schlichtweg dumm. Nicht jeder, der Augenringe hat, hat zu wenig geschlafen. Nicht jeder, der übergewichtig ist, ist krank, faul und unsportlich. Manche Leute sehen mit 60 aus wie 40, andere sind mit 40 schon tot.

Dieser gesellschaftlich indoktrinierte Kern irgendwo tief im Innern ruft jetzt vielleicht immer noch: „Aber… aber… aber Gesundheit!“ Wir können über Gesundheit reden, aber nicht in einem Atemzug mit Body Positivity. Gesundheit und Body Positivity sind vielleicht Parallelen, aber keine Tangenten.

Ich bin body-positiv, und zwar bedingungslos

Viel zu oft wird Body Positivity mit den eigenen Vorlieben vermischt und immer wieder auch mit Idealvorstellungen, die sich zwar ausweiten, aber immer noch restriktiv bleiben (→ Was Body Positivity nicht ist). Body Positivity ist bedingungslos. Das eigene Schönheitsempfinden sowie Fragen zu Gesundheitszuständen und Lebensweisen sind davon vollkommen unabhängige Bereiche. Wer an Körper Bedingungen knüpft, um sie akzeptieren zu können, ist nicht body-positive.

Dass Models wie Ashley Graham salonfähig werden und als schön gelten, zeigt, wie fluide Schönheitsideale sind. Es beweist aber auch, welche enorme Wirkung die Bilder haben, die wir jeden Tag sehen. Beim ersten Foto von Ashley Grahams Cellulite ging ein Aufschrei durchs Internet (Beifall und Buhen), beim 15. Bild haben wir uns daran gewöhnt, ihre Orangenhaut zu sehen (→ Scheiß auf Orangenhaut!). Je öfter wir etwas ausgesetzt sind, desto normaler erscheint es uns; es wird gesellschaftlich akzeptabel.

Doch damit sind Schönheitsideale noch lange nicht in Body Positivity aufgelöst, sondern nur verschoben. Plus-Size-Models, wie auch andere Dicke, unterliegen dem Diktat der Sanduhrfigur, wenn sie in der Gesellschaft Akzeptanz erfahren oder gar als schön wahrgenommen werden wollen: „Ashley Graham ist okay, die kann ich mittlerweile akzeptieren, aber Tess Holliday, die ist ja nun wirklich fettleibig, hässlich und ungesund.“

Ein Ideal, also die restriktive Auslegung, wie etwas zu sein hat, kann niemals Vielfalt abbilden. Wer nur innerhalb eines vorgegebenen Schönheits- oder Gesundheitsideals body-positive ist, der ist schlichtweg nicht body-positive (→ Body positive in 3 Schritten). Body Positivity ist bedingungslos (→ Wenn du deinen Körper nicht lieben kannst).

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Titelfoto: Gratisography

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