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Verursacht Übergewicht Cellulite?

Nur Dicke haben Cellulite, heißt es oft, und Übergewicht verursache die Hautdellen an Oberschenkeln und Po. Ein Satz, viele Fehlannahmen. Es herrscht Unsicherheit, woher das vermeintliche Krankheitsbild der Cellulite kommt und was dagegen hilft. Marshmallow Mädchen verrät dir die Wahrheit über Orangenhaut und beantwortet die Frage: Verursacht Übergewicht Cellulite?

Nur Dicke haben Cellulite, heißt es oft, und Übergewicht verursache die Hautdellen an Oberschenkeln und Po. Ein Satz, viele Fehlannahmen. Es herrscht Unsicherheit, woher das vermeintliche Krankheitsbild der Cellulite kommt und was dagegen hilft. Marshmallow Mädchen verrät dir die Wahrheit über Orangenhaut und beantwortet die Frage: Verursacht Übergewicht Cellulite?

Wenn man Cellulite oder Orangenhaut – benannt nach der strukturierten Oberfläche einer Orange – googelt, dann befassen sich die ersten Ergebnisse allesamt mit dem „Kampf“ gegen Cellulite: „Das hilft gegen Cellulite“, „So bekämpfen Sie Hautdellen“, „Was gegen Orangenhaut hilft“.

Keiner der Artikel beschäftigt sich vorrangig damit, was Cellulite eigentlich ist – und vor allem: was sie nicht ist. Niemand hinterfragt, ob die Hautdellen überhaupt bekämpfenswert sind (→ Was Body Shaming bedeutet und was du dagegen tun kannst).

Cellulite ist keine Krankheit

Das Wichtigste zuerst: Cellulite ist keine Krankheit und bedarf auch keiner Behandlung. Orangenhaut hat keinerlei Einfluss auf unsere Gesundheit oder unser körperliches Wohlbefinden [Link zu FAZ]. Auf das emotionale Wohlbefinden wegen des Drucks durch das gesellschaftliche Schönheitsideal wirkt sich Celulite jedoch schon aus, was widerum zu handfesten psychischen und körperlichen Beschwerden führen kann (→ 5 Gründe, warum wir mit Body Shaming aufhören müssen).

Cellulite an sich aber tut nicht weh und verursacht auch keine entzündlichen Abläufe im Körper, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, wenn Cellulite mit Zellulitis, einer Hautinfektion, verwechselt wird [Link zu Deutsche ApothekerZeitung]. Deshalb taucht Cellulite in medizinischer Fachliteratur auch eher selten auf. Erst seit den 1930er Jahren werden die Dellen an den Oberschenkeln überhaupt als Problem wahrgenommen.

Die Orangenhaut wird uns als ästhetisches Problem verkauft: „unschöne Hautdellen“, die „bekämpft“ werden müssen. Die Kosmetikindustrie macht mit ihren Produkten gegen eine Pseudokrankheit horrende Umsätze. Stiftung Warentest hat 2009 diverse Mittelchen und Geräte gegen Orangenhaut getestet und herausgefunden, dass keines davon auch nur ansatzweise Cellulite verringern konnte [Link zu Stiftung Warentest]. 2020 hat das französische Pendant zur Stiftung Warentest, Que Choisir, Massagegeräte gegen Cellulite geprüft und auch hier keine Wirksamkeit festgestellt [Link zu Stiftung Warentest].

Was ist Cellulite?

Dass keines der „Wundermittel“ helfen konnte, lässt sich leicht nachvollziehen, wenn man weiß, woher Cellulite eigentlich kommt. Die Bildung der Hautdellen an Oberschenkeln und Po von Frauen ist nämlich ein natürlicher Prozess, der auf biologischen Notwendigkeiten beruht. Um für das Austragen einen Babys gewappnet zu sein, ist das Bindegewebe von Frauen instabilder angelegt als das von Männern. So ist es der weiblichen Haut möglich, sich auszudehnen, wenn es nötig ist. Faszinierend und wunderbar klug von der Natur angelegt, oder?

Die Bindegewebsfasern sind bei Frauen dünner und verlaufen senkrecht zur Haut. Bei Männern sind sie parallel, schräg und teilweise gekreuzt angeordnet, so dass sie der Haut eine höhere Stabilität verleihen. Da die bindegewebigen Kollagenbänder bei Frauen keinen so festen „Käfig“ unter der Haut bilden wie bei Männern, kann das subkutane Fett (Unterhautfett) in höhere Hautschichten vordringen. Es drückt gegen die Haut und verursacht so die Dellen und Beulen auf der Hautoberfläche. Auch die Kollagenstränge selbst können durch Hormonveränderungen unter der Haut sichtbar werden.

Verursacht Übergewicht Cellulite?

Ist also das Fett schuld an der Orangenhaut? Nein. Auslöser von Cellulite ist – plakativ gesprochen -, eine Frau zu sein. Laut Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin ist ein schwaches Bindegewebe Hauptursache für Cellulite [Link zu Süddeutsche Zeitung]. Wie das Bindegewebe angelegt ist, bestimmen unsere Gene. Nach der Pubertät bilden sich bei 80 bis 98 Prozent der Frauen (Werte je nach Studie) Hautdellen an Oberschenkeln und Po. Bei den meisten prägt sich die Orangenhaut mit zunehmendem Alter und sinkender Bindegewebsfestigkeit weiter aus.

Wir müssen endlich damit aufhören, uns von der Kosmetikindustrie einreden zu lassen, dass Orangenhaut ein Problem wäre | Zitat | Body Positivity und Selbstliebe | Marshmallow Mädchen

Noch etwas, das gegen Mehrgewicht als Cellulite-Schuldigen spricht: Wenn neun von zehn Frauen Hautdellen haben, muss diese Statistik zwangsläufig auch schlanke Frauen einschließen. Die Ausbildung von Cellulite beruht auf der Beschaffenheit des Bindegewebes, nicht auf der Menge des Körperfetts. So kann eine schlanke Frau eine starke Cellulite aufweisen, eine dicke Frau aber seidenglatte Oberschenkel haben (obwohl Oberschenkel ohne Orangenhaut statistisch gesehen kaum auftauchen). Fazit: Dicke und dünne Frauen haben Cellulite.

Was gegen Cellulite hilft

Woher kommt aber nun das Märchen, dass Übergewicht Cellulite verursache? Tatsächlich ist es so, dass Übergewicht (Rauchen übrigens auch) eine vorhandene Cellulite verstärken kann [Link zu Techniker Krankenkasse]. Je mehr Fettgewebe vorhanden ist, umso mehr kann sich davon auch in obere Hautschichten drücken. Da jedoch jeder Mensch – und vor allem Frauen – an Oberschenkeln und Po lebensnotwendige Fetteinlagerungen hat, ist auch Abnehmen kein Garant für glatte Beine. Ein Lebensstil mit Bewegung und ausgewogener Ernährung könnte Dellen unter Umständen verringern, aber nicht wegzaubern [Link zu Stern] (→ 10 Gründe, Sport zu treiben (die nicht abnehmen sind)). Wir werden nicht all unser Fett los – das wäre tödlich. An der Beschaffenheit unseres Bindegewebes oder unseren Genen können wir nichts ändern.

Mehrgewicht und „böses“ Fett werden beim Pseudo-Schönheitsmakel Orangenhaut einmal mehr ohne Grund verteufelt (→ Warum werden wir dick?). Dabei verlieren wir das Wichtigste aus den Augen: Cellulite ist natürlich. Sie ist keine Erkrankung und beeinträchtigt die Gesundheit in keinster Weise. Orangenhaut muss deshalb weder behandelt noch therapiert werden. Vielmehr sollten wir unsere eingedellten und ausgebeulten Oberschenkel dafür verehren, dass sie so anpassungsfähig konstruiert wurden. Und wir müssen endlich damit aufhören, uns von der Kosmetikindustrie einreden zu lassen, dass Orangenhaut ein Problem wäre (→ Scheiß auf Orangenhaut!).

Titelbild & Beitragsbild: Marcos Ramírez on Unsplash

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